Versicherungssumme bezeichnet den vertraglich vereinbarten Betrag, bis zu dessen Höhe ein Versicherer im Schadensfall leistet. Die Versicherungssumme stellt somit die maximale Entschädigung dar, die ein Versicherungsunternehmen im Rahmen einer Police an den Versicherten auszahlt.
Wie wird die Versicherungssumme festgelegt?
Die Höhe der Versicherungssumme wird zu Beginn des Versicherungsverhältnisses festgelegt. Sie basiert auf dem Wert des abzusichernden Objektes oder Risikos und richtet sich nach den Bedürfnissen sowie der individuellen Risikosituation des Versicherungsnehmers.
- Bei Sachversicherungen wie Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung dient meist der Wiederbeschaffungs- beziehungsweise Wiederherstellungswert als Grundlage.
- In der Haftpflichtversicherung orientiert sich die Versicherungssumme an möglichen Schadenersatzansprüchen Dritter.
- Für Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen wird sie oft nach dem finanziellen Absicherungsbedarf berechnet.
Arten der Versicherungssumme
Unterschiedliche Versicherungsarten verwenden verschiedene Methoden zur Ermittlung der Versicherungssumme. Die wichtigsten Typen sind:
- Feste Versicherungssumme: Der Betrag wird im Vertrag eindeutig festgelegt und bleibt während der Vertragslaufzeit gleich.
- Bewegliche Versicherungssumme: Der Wert kann sich entsprechend der Wertentwicklung des Versicherungsobjekts anpassen, zum Beispiel durch regelmäßige Wertanpassungen.
- Gleitende Versicherungssumme: Vor allem bei Gebäudeversicherungen, bei denen die Versicherungssumme durch einen Index – etwa den Baukostenindex – laufend angepasst wird.
Vorteile und Nutzen der Versicherungssumme
Eine angemessen gewählte Versicherungssumme bietet für Versicherte verschiedene Nutzeneffekte:
- Schutz vor finanziellen Verlusten im Schadensfall bis zur vereinbarten Obergrenze
- Anpassungsmöglichkeit an individuelle Bedürfnisse und Risikoverhältnisse
- Regulierung deckungsgleich mit dem tatsächlichen Bedarf möglich (zum Beispiel Wiederaufbaukosten)
- Klare Kalkulationsgrundlage für Versicherungsprämien
- Sicherheit beim Einhalten gesetzlicher oder vertraglicher Vorgaben (z. B. bei Haftpflichtversicherungen für Unternehmen)
Risiken und Einschränkungen der Versicherungssumme
Die Versicherungssumme kann auch mit Risiken oder Begrenzungen einhergehen, die bei Vertragsabschluss und -pflege zu beachten sind:
- Unterversicherung: Ist die Versicherungssumme zu niedrig angesetzt, leistet der Versicherer den Schaden nur anteilig.
- Überversicherung: Liegt die Versicherungssumme über dem tatsächlichen Wert, werden im Schadensfall dennoch maximal die tatsächlichen Kosten ersetzt – es entstehen unnötige Prämienkosten.
- Geltende Sublimits oder Ausschlüsse bestimmter Schadenarten können zu einer geringeren Auszahlung führen.
- Bei dynamischen Versicherungssummen sind regelmäßige Anpassungen erforderlich, um eine Unter- oder Überversicherung zu vermeiden.
- Die Versicherungssumme ist keine Garantie für die Regulierung aller finanziellen Schäden, etwa wenn Selbstbehalte vereinbart wurden.