Storno

Storno bezeichnet in der Versicherungsbranche die vorzeitige Kündigung oder Rückabwicklung eines bestehenden Versicherungsvertrages. Der Begriff wird verwendet, um Vertragsbeendigungen zu beschreiben, die entweder durch den Versicherungsnehmer oder in einigen Fällen auch durch den Versicherer veranlasst werden. Dabei kann es sich um Lebens-, Sach- oder andere Versicherungsarten handeln. Arten und Gründe für das Storno Ein Storno kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Typische Ursachen sind ein Wechsel des Versicherungsanbieters, veränderte Lebensumstände – wie z. B. Heirat, Scheidung oder Umzug – oder das Bedürfnis nach Kosteneinsparungen. Auch Unzufriedenheit mit dem Versicherungsprodukt oder bessere Angebote können zu einem Storno führen. Ordentliches Storno: Kündigung zum regulären Ende der Versicherungsperiode gemäß den Vertragsbedingungen. Außerordentliches Storno: Kündigung aus einem besonderen Anlass, beispielsweise nach einer Beitragserhöhung. Rückkaufswert: Bei bestimmten Versicherungsformen, wie Lebensversicherungen, erhält der Versicherungsnehmer bei Storno einen Rückkaufswert ausgezahlt. Ablauf eines Stornos Der Prozess des Stornos ist meist vertraglich geregelt. Üblicherweise muss eine schriftliche Kündigung beim Versicherer eingereicht werden, in der Fristen und formale Anforderungen beachtet werden müssen. Nach Eingang prüft der Versicherer das Anliegen und bestätigt die Vertragsbeendigung. Bei bestimmten Versicherungen wird der Rückkaufswert errechnet und an den Kunden ausgezahlt. Im Falle von Sachversicherungen endet in der Regel nur der Versicherungsschutz zum vereinbarten Zeitpunkt. Kündigungsfristen: Diese variieren je nach Versicherungsart und betragen häufig drei Monate zum Laufzeitende. Form: Die Kündigung muss meist schriftlich eingereicht werden. Bestätigung: Nach erfolgreicher Kündigung erfolgt eine schriftliche Bestätigung des Versicherers. Bedeutung des Stornos für Versicherungsnehmer Das Storno ermöglicht es Kunden, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und unpassende oder zu teure Versicherungen zu beenden. Diese Option trägt zur Transparenz und Entscheidungsfreiheit bei der Wahl von Versicherungsprodukten bei. Kosteneinsparung: Durch das Beenden unnötiger Verträge können laufende Kosten reduziert werden. Anpassung an Lebenssituation: Vertrag kann an neue Bedürfnisse angepasst oder gewechselt werden. Wechseloption: Ermöglicht den Wechsel zu günstigeren oder leistungsstärkeren Angeboten. Risiken und Einschränkungen bei einem Storno Ein Storno kann auch mit Nachteilen verbunden sein. Je nach Versicherungsart und Vertragsbedingungen sollten Versicherungsnehmer auf potenzielle Risiken achten, bevor sie einen Vertrag beenden. Verlust des Versicherungsschutzes: Nach der Kündigung besteht meist kein Schutz mehr gegen versicherte Risiken. Kosten: Eventuell fallen Stornokosten oder Gebühren an, z. B. bei frühzeitiger Kündigung. Vermögensverluste: Bei kapitalbildenden Versicherungen kann der Rückkaufswert niedriger als die eingezahlten Beiträge sein. War­te­zei­ten: Beim Neuabschluss einer Versicherung beginnen Wartezeiten eventuell erneut. Stornoquote als betriebswirtschaftliche Kennzahl Die sogenannte Stornoquote spielt für Versicherungsunternehmen eine wichtige Rolle. Sie gibt an, wie viele Verträge im Verhältnis zum Gesamtbestand innerhalb eines bestimmten Zeitraumes vorzeitig gekündigt werden. Eine hohe Stornoquote kann Rückschlüsse auf Produktattraktivität und Kundenzufriedenheit zulassen und beeinflusst die Kalkulation und Risikobewertung der Versicherer. Steuerungsinstrument: Dient Versicherern zur Verbesserung von Produkten und Service. Marktanalyse: Ermöglicht eine Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität eines Versicherungsunternehmens.

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