Definition von Selbstbeteiligung Die Selbstbeteiligung ist ein festgelegter Betrag, den Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst bezahlen müssen, bevor die Versicherung einspringt. Sie wird auch Eigenbeteiligung oder Selbstbehalt genannt und kommt in verschiedenen Versicherungsarten zum Einsatz, beispielsweise in der Kfz-Versicherung, der Krankenversicherung oder der Hausratversicherung. Formen der Selbstbeteiligung Es gibt unterschiedliche Arten der Selbstbeteiligung, die sich je nach Versicherungsvertrag und Versicherungssparte unterscheiden können. Die zwei gängigsten Formen sind: Feste Selbstbeteiligung: Hier wird ein fester Betrag, zum Beispiel 300 Euro, pro Schadensfall vereinbart. Unabhängig von der Höhe des Schadens trägt der Versicherte stets diesen Betrag selbst. Prozentuale Selbstbeteiligung: In diesem Fall übernimmt der Versicherte einen bestimmten Prozentsatz der Schadenssumme, beispielsweise 10 % je Schadensfall, bis zu einer vereinbarten Höchstgrenze. Sinn und Zweck der Selbstbeteiligung Die Einführung einer Selbstbeteiligung verfolgt für Versicherer und Versicherungsnehmer verschiedene Ziele: Versicherungsschutz bleibt bezahlbar, da kleine Schäden nicht reguliert werden und somit die Prämien sinken können. Versicherungsnehmer werden motiviert, Schadensfälle möglichst zu vermeiden, weil sie einen Teil selbst tragen müssen. Verwaltungskosten für viele kleine Schadensmeldungen sinken, was sowohl für Versicherer als auch Versicherungsnehmer von Vorteil sein kann. Beispiele für die Anwendung der Selbstbeteiligung Selbstbeteiligungen finden sich in vielen Versicherungen. Hier einige häufige Einsatzbereiche: Kfz-Versicherung: Die Selbstbeteiligung kann beispielsweise für Teil- und Vollkaskoversicherung individuell gewählt werden. Krankenversicherung: In der privaten Krankenversicherung wird oft ein jährlicher Eigenanteil vereinbart, den Versicherte pro Jahr selbst übernehmen. Rechtschutzversicherung: Auch hier kann der Versicherungsnehmer eine Selbstbeteiligung pro Schadensfall oder Jahr festlegen. Vorteile und Risiken der Selbstbeteiligung Damit die Entscheidung für oder gegen eine Selbstbeteiligung besser verständlich wird, hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Nutzen und Einschränkungen: Vorteile: Niedrigere Versicherungsprämien im Vergleich zu Tarifen ohne Selbstbeteiligung. Möglichkeit, die Höhe der Prämien durch individuelle Wahl der Selbstbeteiligung selbst zu beeinflussen. Anreiz, umsichtig mit versicherten Sachen umzugehen und Schäden zu vermeiden. Risiken und Einschränkungen: Versicherte müssen im Schadenfall die vereinbarte Selbstbeteiligung selbst zahlen. Finanzielle Belastung bei mehreren oder größeren Schäden innerhalb kurzer Zeit. Mögliche Überschätzung der eigenen finanziellen Belastbarkeit bei Wahl einer zu hohen Selbstbeteiligung.