Definition von Selbstbehalt Der Begriff Selbstbehalt bezeichnet im Versicherungswesen den Anteil der Kosten, den eine versicherte Person im Schadenfall selbst tragen muss. Erst ab einer bestimmten Schadenshöhe übernimmt die Versicherung die darüber hinausgehenden Kosten. Die Regelung des Selbstbehalts findet sich in vielen Versicherungsarten wie beispielsweise der Kfz-Versicherung, privaten Krankenversicherung oder Hausratversicherung. Wie funktioniert der Selbstbehalt? Der Selbstbehalt wird vertraglich im Versicherungsvertrag festgelegt und kann als fester Betrag (z. B. 300 Euro pro Schadenfall) oder prozentual am Gesamtschaden bestimmt werden. Tritt ein Schaden ein, zahlt die versicherte Person zunächst den vereinbarten Selbstbehalt aus eigener Tasche. Erst der Schadensbetrag, der darüber hinausgeht, wird durch das Versicherungsunternehmen übernommen. Unterschieden werden häufig: Absoluter Selbstbehalt: Ein fester, vorher vereinbarter Betrag, den der Versicherte pro Schadensfall selbst übernimmt. Relativer Selbstbehalt: Ein prozentualer Anteil am Schadensbetrag, der vom Versicherten getragen wird. Selbstbehalt in verschiedenen Versicherungsarten Der Selbstbehalt spielt in unterschiedlichen Versicherungsarten eine wichtige Rolle: Kfz-Versicherung: Häufig wird für Kasko-Versicherungen ein Selbstbehalt gewählt, um die Versicherungsprämie zu senken. Private Krankenversicherung: Durch einen vertraglich festgelegten Selbstbehalt leisten Versicherte einen Eigenanteil bei erhaltenen medizinischen Leistungen. Hausrat- und Haftpflichtversicherung: Auch hier ist ein Selbstbehalt möglich, um Prämien zu reduzieren oder Angebote individuell zu gestalten. Die konkrete Ausgestaltung und Höhe des Selbstbehalts variiert je nach Versicherer und Vertragsgestaltung. Bedeutung und Nutzen des Selbstbehalts Der Selbstbehalt hat für Versicherungsunternehmen und Versicherte unterschiedliche Funktionen. Für Kunden kann die bewusste Wahl eines Selbstbehalts folgende Vorteile und Risiken mit sich bringen: Nutzen: Reduzierung der Versicherungsprämien durch Übernahme eines Eigenanteils Möglichkeit, kleinere Schäden selbst zu regulieren, ohne die Versicherung einzuschalten Individuelle Anpassung des Versicherungsschutzes an persönliche Bedürfnisse und Risikobereitschaft Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit versicherten Gegenständen Risiken und Einschränkungen: Im Schadenfall entstehen zusätzliche Kosten für die versicherte Person Bei mehreren Schadensfällen können sich die Eigenanteile summieren Zu hohe Selbstbehalte können im Ernstfall finanzielle Belastungen bedeuten Nicht jeder Schaden wird von der Versicherung übernommen, insbesondere wenn er unterhalb des Selbstbehalts liegt Tipps zur Wahl des passenden Selbstbehalts Bei der Entscheidung für einen bestimmten Selbstbehalt sollten Versicherte folgende Aspekte berücksichtigen: Eigene finanzielle Möglichkeiten und Risikobereitschaft realistisch einschätzen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Selbstbehalt-Modelle abwägen Angebote verschiedener Versicherer vergleichen, um den optimalen Mix aus Prämie und Selbstbehalt zu finden Individuelle Lebenssituation und die Häufigkeit möglicher Schadensfälle berücksichtigen