Ertragsausfallversicherung

Die Ertragsausfallversicherung ist eine spezielle Form der Unternehmensversicherung, die Unternehmen vor den finanziellen Folgen eines betrieblichen Ertragsausfalls schützt. Kommt es beispielsweise infolge eines Sachschadens wie Feuer, Leitungswasser oder Sturm zu einem Betriebsstillstand oder einer erheblichen Betriebsunterbrechung, sichert die Ertragsausfallversicherung die fortlaufenden Fixkosten sowie den entgangenen Betriebsgewinn ab. Somit hilft sie, die wirtschaftliche Existenz des Unternehmens trotz temporärer Ausfälle zu sichern.

Was ist durch eine Ertragsausfallversicherung abgedeckt?

Die Ertragsausfallversicherung deckt insbesondere die finanziellen Verluste ab, die durch nicht planbare Betriebsunterbrechungen entstehen. Typischerweise gehören dazu:

  • Fortlaufende Betriebsausgaben wie Miete, Löhne und Gehälter
  • Verlust des Betriebsgewinns während der Unterbrechungsdauer
  • Zusätzliche Kosten, die zur schnelleren Wiederaufnahme des Betriebes anfallen können

Die Grundlagen des Versicherungsschutzes ergeben sich dabei aus den vertraglich festgelegten Risiken und Entschädigungszeiträumen.

Für wen ist die Ertragsausfallversicherung sinnvoll?

Die Ertragsausfallversicherung eignet sich für Unternehmen aller Branchen, insbesondere aber für solche, die auf kontinuierliche Betriebsabläufe angewiesen sind. Dazu zählen:

  • Industriebetriebe mit hoher Maschinen- und Anlagenabhängigkeit
  • Handwerksbetriebe mit lagernder Warenproduktion
  • Gastronomiebetriebe und Hotellerie
  • Einzelhandelsunternehmen

Die Absicherung ist besonders relevant für Firmen, deren laufende Verpflichtungen im Schadensfall ansonsten schnell zu Liquiditätsengpässen führen könnten.

Nutzen und mögliche Einschränkungen der Ertragsausfallversicherung

Nutzen für Versicherungsnehmer:

  • Schutz vor erheblichen finanziellen Belastungen bei nicht vorhersehbarem Betriebsstillstand
  • Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit während der Zeit der Betriebsunterbrechung
  • Erhalt von Arbeitsplätzen durch Absicherung der Lohn- und Gehaltszahlungen
  • Schutz der Unternehmensliquidität und Stärkung der betrieblichen Stabilität

Bekannte Risiken oder Einschränkungen:

  • Versicherungsschutz greift meist nur bei Sachschäden, die als Ursache für die Betriebsunterbrechung gelten
  • Nicht jeder Schadensfall ist versichert; zum Beispiel Schäden durch Pandemien sind meist ausgeschlossen
  • Die Entschädigungsdauer ist vertraglich begrenzt
  • Einschränkungen und Obliegenheiten im Vertrag können im Fall von Fehlverhalten zu Leistungskürzungen führen

Abschluss und wichtige Aspekte zur Vertragsgestaltung

Beim Abschluss einer Ertragsausfallversicherung ist es entscheidend, die individuellen Risikoverhältnisse und den zu versichernden Ertragsausfall exakt zu ermitteln. Zu beachten sind insbesondere folgende Punkte:

  • Festlegung der Versicherungssumme auf Basis der betrieblichen Bilanzen
  • Auswahl des passenden Deckungsumfangs je nach Betriebsart und -größe
  • Berücksichtigung von Karenzzeiten und vereinbarten Entschädigungszeiträumen
  • Regelmäßige Anpassung des Versicherungsschutzes an betriebliche Veränderungen

Eine genaue Prüfung der Vertragsbedingungen unterstützt dabei, den optimalen Schutz für den individuellen Bedarf sicherzustellen und unerwartete Deckungslücken zu vermeiden.

Weitere Begriffsdefinitionen