Eigenschaden

Definition von Eigenschaden

Unter einem Eigenschaden versteht man einen finanziellen Schaden, den eine Person oder ein Unternehmen durch eigenes Verhalten oder eigenes Verschulden erleidet. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Begriff Fremdschaden einen Schaden, der einer anderen Person zugefügt wird. Eigenschäden umfassen Schäden am eigenen Eigentum, Vermögensverluste oder andere nachteilige Folgen, die nicht durch Dritte verursacht wurden.

Typische Beispiele für Eigenschäden

Eigenschäden können in unterschiedlichen Lebensbereichen auftreten. Sie betreffen häufig folgende Situationen:

  • Beschädigung des eigenen Fahrzeugs ohne Fremdbeteiligung, z. B. durch einen selbst verursachten Unfall.
  • Verlust oder Zerstörung eigener Wertgegenstände durch Unachtsamkeit.
  • Vermögensschäden in Folge eigener Fehlentscheidungen, etwa beim Online-Banking.
  • Eigenverursachte Wasserschäden in der eigenen Wohnung.

Eigenschäden in der Versicherung

Die meisten klassischen Versicherungen decken primär Fremdschäden ab, wie zum Beispiel die Haftpflichtversicherung. Eigenschäden sind in Standardpolicen in der Regel nicht eingeschlossen. Es gibt jedoch spezielle Versicherungsprodukte oder Zusatzbausteine, die Eigenschäden explizit absichern. Beispiele sind die sogenannte Eigenschadenversicherung, besondere Klauseln in der Kfz-Versicherung oder die D&O-Versicherung bei Vermögensschäden.

  • Haftpflichtversicherung: Schützt grundsätzlich vor Ansprüchen Dritter, deckt Eigenschäden jedoch meist nicht ab.
  • Kfz-Kaskoversicherung: Übernimmt Eigenschäden am eigenen Fahrzeug bei selbst verschuldeten Unfällen je nach Vertragsart (Teilkasko/Vollkasko).
  • Spezielle Zusatzbausteine: In manchen Policen können Eigenschäden durch optionale Erweiterungen eingeschlossen werden.

Nutzen und Risiken von Eigenschaden-Versicherungen

Die Absicherung gegen Eigenschäden kann je nach individueller Risikosituation von Vorteil sein. Die Vor- und Nachteile lassen sich wie folgt darstellen:

  • Potenzielle Vorteile:
    • Schutz vor finanziellen Belastungen bei eigenen Fehlern.
    • Reduziert das Risiko hoher Eigenkosten, z. B. im Straßenverkehr oder im Online-Bereich.
    • Ergänzt bestehende Versicherungen um einen wichtigen Schutz.
  • Bekannte Risiken und Einschränkungen:
    • Oft höhere Prämien im Vergleich zu Fremdschaden-Versicherungen.
    • Nicht jeder Eigenschaden ist versicherbar – es gelten Ausschlüsse und Selbstbeteiligungen.
    • Der Leistungsumfang ist je nach Anbieter und Tarif unterschiedlich.

Wann ein Eigenschaden wichtig wird

Für Privatpersonen und Unternehmen ist es hilfreich, das eigene Risiko für Eigenschäden zu prüfen. Besonders in Situationen, in denen Schäden am eigenen Besitz oder Vermögen wahrscheinlich sind, spielt die Absicherung eine wichtige Rolle. Beispiele:

  • Berufliche Tätigkeiten mit erhöhtem Fehlerrisiko.
  • Eigentum von hohem Wert oder sensiblen Daten.
  • Häufige Nutzung von Fahrzeugen oder technischen Geräten.

Die sorgfältige Betrachtung und der gezielte Abschluss entsprechender Versicherungen können dazu beitragen, finanzielle Verluste durch Eigenschäden wirksam zu begrenzen.

Weitere Begriffsdefinitionen