Eigenbeteiligung bezeichnet den Anteil der Kosten, den eine versicherte Person im Schadensfall selbst tragen muss. Sie ist ein fester Bestandteil vieler Versicherungsverträge und beeinflusst sowohl die Gestaltung der Versicherungspolice als auch die Höhe der zu zahlenden Prämien.
Was ist eine Eigenbeteiligung?
Die Eigenbeteiligung, auch als Selbstbeteiligung bekannt, ist der vertraglich vereinbarte Geldbetrag oder prozentuale Anteil, den die versicherte Person bei einem Schadensfall selbst zahlt, bevor der Versicherer die Kosten übernimmt. Dieser Betrag wird entweder pro Schadensfall oder pro Versicherungsjahr berechnet. Ziel der Eigenbeteiligung ist es oft, kleinere Schäden selbst zu tragen und nur bei größeren Beträgen die Versicherung in Anspruch zu nehmen.
Arten der Eigenbeteiligung
Es gibt verschiedene Formen der Eigenbeteiligung in Versicherungsverträgen, die jeweils unterschiedlich wirken und für verschiedene Versicherungsprodukte typisch sind:
- Feste Eigenbeteiligung: Hier wird ein konkreter Betrag für jeden Schadensfall festgelegt, zum Beispiel 150 Euro pro Schadensfall.
- Prozentuale Eigenbeteiligung: In diesem Fall beträgt die Eigenbeteiligung einen gewissen Prozentsatz des Schadens, etwa 10 % des Rechnungsbetrags.
- Jährliche Eigenbeteiligung: Die Kostenbeteiligung bezieht sich auf einen bestimmten Zeitraum, meist ein Jahr. Nach Erreichen eines Gesamtbetrags übernimmt die Versicherung die weiteren Kosten.
Wo kommt die Eigenbeteiligung zum Einsatz?
Die Eigenbeteiligung findet in verschiedenen Versicherungsarten Anwendung. Sie ist besonders verbreitet in:
- Krankenversicherungen (z. B. private Krankenversicherung, Zahnzusatzversicherung)
- Kfz-Versicherungen (Teilkasko und Vollkasko)
- Hausratversicherungen
- Rechtsschutzversicherungen
Die Ausgestaltung und Höhe der Eigenbeteiligung kann je nach Versicherer und Produkt variieren.
Nutzen und mögliche Risiken einer Eigenbeteiligung
Die Vereinbarung einer Eigenbeteiligung bietet für Versicherte zahlreiche Vorteile, birgt jedoch auch einige Aspekte, die beachtet werden sollten.
Nutzen und Vorteile:
- Reduzierung der Versicherungsprämie: Eine höhere Eigenbeteiligung führt meist zu niedrigeren jährlichen Kosten.
- Sinnvolle Schadensmeldung: Es werden eher größere Schäden gemeldet, kleinere Schäden verbleiben beim Versicherten.
- Einflussmöglichkeit: Versicherte können durch die Wahl der Eigenbeteiligung die Prämienhöhe und ihren Versicherungsschutz flexibel gestalten.
Mögliche Risiken und Einschränkungen:
- Höhere Kosten im Schadensfall: Versicherten entsteht im Schadenfall eine unmittelbare finanzielle Belastung.
- Falsche Selbsteinschätzung: Die Höhe der Eigenbeteiligung wird möglicherweise unterschätzt und belastet das eigene Budget mehr als erwartet.
- Deckungslücken: Bei mehrfachen Schäden in kurzer Zeit kann die Eigenbeteiligung die gewohnte Absicherung spürbar einschränken.
Worauf sollten Versicherte achten?
Die passende Eigenbeteiligung hängt von den individuellen finanziellen Möglichkeiten und Bedürfnissen ab. Es empfiehlt sich, die folgenden Punkte sorgfältig zu prüfen:
- Höhe der Eigenbeteiligung im Verhältnis zum jährlichen Risiko und zur Prämienersparnis
- Eigenes Budget im Schadensfall
- Notwendigkeit einer niedrigeren Eigenbeteiligung bei häufiger Nutzung (z. B. bei regelmäßigen Arztbesuchen)
- Vergleich unterschiedlicher Versicherungsangebote bezüglich der Eigenbeteiligungsregelung