Definition Eigenanteil
Der Eigenanteil ist der Betrag, den Versicherungsnehmer im Schadenfall oder bei der Inanspruchnahme bestimmter Leistungen selbst bezahlen müssen. Dieser Anteil wird auch als Selbstbeteiligung bezeichnet und stellt somit den Teil der Kosten dar, der nicht von der Versicherung getragen wird. Eigenanteile kommen beispielsweise in der Kranken-, Kfz- oder Zahnzusatzversicherung zur Anwendung und sind vertraglich festgelegt.
Formen des Eigenanteils
Der Eigenanteil kann in unterschiedlichen Formen auftreten. Oft wird zwischen einem festen Geldbetrag und einem prozentualen Anteil am Gesamtschaden unterschieden. Diese Varianten regeln, wie hoch der Betrag ist, den der Versicherungsnehmer selbst zahlen muss, bevor die Versicherung die restlichen Kosten übernimmt.
- Fester Betrag: Hier liegt der Eigenanteil bei einem exakt festgelegten Wert, beispielsweise 150 Euro pro Schadenfall.
- Prozentualer Anteil: Der Eigenanteil wird als Prozentwert von den Gesamtkosten berechnet, zum Beispiel 10 % der entstandenen Kosten.
Eigenanteil in verschiedenen Versicherungsarten
Je nach Art der Versicherung kann der Eigenanteil unterschiedlich ausgestaltet sein. In der privaten Krankenversicherung kann ein Eigenanteil bei Arztbesuchen, Medikamenten oder Krankenhausaufenthalten anfallen. In der Kfz-Versicherung ist der Eigenanteil bei der Teilkasko und Vollkasko ein gängiges Mittel, um die Versicherungsprämien zu beeinflussen.
- Krankenversicherung: Eigenanteile entstehen häufig bei Zuzahlungen für Medikamente oder Behandlungen.
- Kfz-Versicherung: Festgelegte Selbstbeteiligungen pro Schadensfall, beispielsweise bei Diebstahl oder Glasschäden.
- Zahnzusatzversicherung: Hier bleiben bestimmte Kostenanteile, etwa für Zahnersatz, beim Versicherten.
- Pflegeversicherung: Auch in der gesetzlichen Pflegeversicherung gibt es Eigenanteile bei Pflegeheimkosten.
Mehrwert und Nutzen des Eigenanteils für Versicherungsnehmer
Der Eigenanteil hat für Versicherungsnehmer mehrere praktische Aspekte. Die Festlegung eines Eigenanteils beeinflusst meist die Höhe des Versicherungsbeitrags und kann individuelle Versicherungsmodelle ermöglichen.
- Reduzierung der Versicherungsprämie durch Wahl eines höheren Eigenanteils
- Stärkere Sensibilisierung für die Kosten von Leistungen
- Möglichkeit, Tarife an persönliche Bedürfnisse und Zahlungsbereitschaft anzupassen
- Vermeidung von Bagatellschäden und damit Stabilisierung der Beiträge
Risiken und Einschränkungen des Eigenanteils
Die vertragliche Vereinbarung eines Eigenanteils birgt auch bestimmte Risiken oder Limitierungen für Versicherte. Diese sollten bei Abschluss einer Versicherung sorgfältig bedacht werden.
- Erhöhte finanzielle Belastung im Schaden- oder Krankheitsfall
- Mögliche Mehrfachbelastung bei mehreren Schadenfällen innerhalb eines Versicherungsjahres
- Gefahr der Unterversicherung bei zu hohem Eigenanteil
- Unterschiedliche Regelungen je nach Versicherung und Tarif