Dread-Disease-Versicherung

Definition der Dread-Disease-Versicherung

Die Dread-Disease-Versicherung ist eine spezielle Form der Versicherungsabsicherung, die im Falle der Diagnose einer schweren Erkrankung – wie etwa Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall – eine vertraglich vereinbarte Einmalzahlung an die versicherte Person leistet. Sie wird umgangssprachlich auch als „Schwere-Krankheiten-Versicherung“ bezeichnet. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung steht hier die Diagnose der definierten Krankheit im Mittelpunkt, unabhängig davon, ob und wie lange der Versicherte arbeitsunfähig ist.

Wie funktioniert die Dread-Disease-Versicherung?

Bei Abschluss einer Dread-Disease-Versicherung wählt die versicherte Person die Versicherungssumme sowie mögliche Zusatzleistungen. Im Leistungsfall – also bei ärztlich bestätigter Diagnose einer der im Vertrag festgelegten Krankheiten – wird die vertraglich vereinbarte Summe in einer Einmalzahlung ausgezahlt. Die Verwendung dieser Summe ist frei und nicht an bestimmte Kosten gebunden.

  • Die Auszahlung erfolgt unabhängig von Einkommensverlust oder Berufsunfähigkeit.
  • Versicherte erhalten die vereinbarte Summe häufig innerhalb weniger Wochen nach Anerkennung der Diagnose.
  • Die Police endet häufig nach der Auszahlung, kann aber je nach Tarif weiter bestehen bleiben.

Welche Krankheiten sind abgesichert?

Die Dread-Disease-Versicherung deckt eine im Vertrag definierte Liste schwerwiegender Erkrankungen ab. Anzahl und genaue Definition dieser Krankheiten können sich je nach Anbieter deutlich unterscheiden.

  • Typische versicherte Krankheiten: Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Multiple Sklerose, Nierenversagen, Organtransplantationen.
  • Manche Tarife enthalten weitere Krankheiten wie Blindheit, Taubheit oder schwere Verbrennungen.
  • Teilweise gibt es Einschränkungen hinsichtlich des Schweregrads oder eines Mindestzeitraums nach Diagnose.

Zielgruppen der Dread-Disease-Versicherung

Die Dread-Disease-Versicherung richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen, die sich gegen die finanziellen Folgen schwerer Krankheiten absichern möchten.

  • Personen, bei denen keine Berufsunfähigkeitsversicherung möglich oder sinnvoll ist (z.B. Selbstständige, Studenten oder Hausfrauen/Hausmänner).
  • Personen mit Familien oder Kreditverpflichtungen, um im Ernstfall Zahlungsverpflichtungen oder Lebensstandard zu sichern.
  • Interessierte, die im Krankheitsfall frei über die Verwendung der Versicherungssumme entscheiden möchten.

Nutzen und Bedeutung sowie Risiken der Dread-Disease-Versicherung

Potenzielle Vorteile für Versicherte:

  • Soforteinmalzahlung ermöglicht finanzielle Flexibilität nach Diagnose.
  • Keine Zweckbindung: Die Versicherungsleistung kann zur Deckung von Ausgaben, für Therapien oder zur Einkommenssicherung genutzt werden.
  • Zusätzliche finanzielle Sicherheit bei Kreditverpflichtungen, für die Familie oder für Umbaumaßnahmen.
  • Alternative zur klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung, insbesondere bei eingeschränkter gesundheitlicher Vorgeschichte.

Bekannte Risiken und Einschränkungen:

  • Nicht jede schwere Erkrankung ist automatisch versichert – genaue Definition im Vertrag beachten.
  • Strenge Gesundheitsprüfung und möglicherweise Risikozuschläge oder Ausschlüsse bei Vorerkrankungen.
  • Keine dauerhaften laufenden Zahlungen, sondern Einmalleistung.
  • Möglicherweise endet der Versicherungsschutz nach der Auszahlung.
  • Kündigung oder Leistungsausschluss bei falschen Angaben im Antrag möglich.
Weitere Begriffsdefinitionen