Definition der Allgefahrendeckung
Die Allgefahrendeckung, auch als All-Risk-Deckung oder Allgefahrenversicherung bezeichnet, ist eine besondere Form des Versicherungsschutzes, bei der prinzipiell alle Schäden an einer versicherten Sache abgesichert sind – es sei denn, sie sind ausdrücklich im Vertrag ausgeschlossen. Im Gegensatz zu traditionellen Versicherungen, die nur bestimmte, ausdrücklich genannte Gefahren abdecken (sogenannte „benannte Gefahren“), umfasst die Allgefahrendeckung ein breites Spektrum möglicher Schadensursachen.
Funktionsweise der Allgefahrendeckung
Die Allgefahrendeckung funktioniert nach dem Prinzip, dass alle unvorhergesehenen Schäden an der versicherten Sache versichert sind, solange keine vertraglich ausgeschlossene Ursache vorliegt. Dabei gilt: Was nicht explizit ausgeschlossen ist, ist grundsätzlich mitversichert. Typische Ausschlüsse sind beispielsweise Vorsatz, normale Abnutzung, Krieg oder Kernenergie.
Abgrenzung zu anderen Versicherungsformen
Im Unterschied zur sogenannten Summenversicherung, die eine Schadenssumme für bestimmte benannte Risiken vorsieht (etwa Feuer, Leitungswasser, Sturm), schließt die Allgefahrendeckung sämtliche nicht ausdrücklich ausgeschlossene Schäden ein. Dadurch bietet sie einen umfassenderen Schutz als klassische Varianten, deren Leistung auf die im Vertrag genannten Gefahren beschränkt ist.
Typische Anwendungsbereiche
Die Allgefahrendeckung findet in unterschiedlichen Versicherungssparten Anwendung, beispielsweise in:
- Sachversicherungen für Gebäude oder Hausrat
- Transportversicherungen (Versicherung von Gütern während des Transports)
- Kunst- und Wertgegenstandsversicherungen
- Technische Versicherungen (zum Beispiel für Maschinen oder elektronische Geräte)
Je nach Einsatzgebiet und Versicherungsgesellschaft können die Details der Allgefahrendeckung variieren.
Mehrwert, Nutzen und Einschränkungen der Allgefahrendeckung
Die Allgefahrendeckung bietet verschiedene potenzielle Vorteile und sollte individuell beurteilt werden.
Nutzen für Kunden/Leser:
- Weitreichender Schutz gegen verschiedenste Schadensursachen
- Absicherung auch bei untypischen oder seltenen Schadensereignissen
- Weniger Unsicherheiten über abgedeckte Gefahren
- Reduzierung von Versicherungslücken durch umfassende Regelung
Risiken und Einschränkungen:
- Teils höhere Versicherungsprämien verglichen mit Standarddeckungen
- Deckungsausschlüsse müssen sorgfältig geprüft werden
- Keine Absicherung bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit oder bestimmten Ausnahmetatbeständen
- Individuelle Vertragsbedingungen können den Leistungsumfang einschränken
Wichtige Hinweise zur Allgefahrendeckung
Wer sich für eine Allgefahrendeckung interessiert, sollte stets die individuellen Versicherungsbedingungen genau prüfen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Ausschlüssen, den jeweiligen Selbstbeteiligungen und der Höhe der Versicherungssumme. So lassen sich spätere Missverständnisse bei der Schadenregulierung vermeiden und der passende Versicherungsschutz auswählen.