Krankentagegeld

Krankentagegeld bezeichnet eine private Versicherungsleistung, die dafür sorgt, dass Versicherte bei längerer krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit ein tägliches Einkommen erhalten. Es dient dazu, den Verdienstausfall auszugleichen, der entsteht, wenn Versicherte nicht mehr arbeiten gehen können und der Lohn oder das Gehalt teilweise oder ganz entfällt.

Was ist Krankentagegeld und für wen ist es relevant?

Krankentagegeld ist eine Zusatzversicherung, die von Privatpersonen, insbesondere von Selbstständigen, Freiberuflern sowie Angestellten mit hohem Einkommen abgeschlossen werden kann. Während die gesetzliche Krankenkasse nur bis zu einer bestimmten Dauer und Höhe Krankengeld gewährt, bietet das private Krankentagegeld eine individuelle finanzielle Absicherung. Auch privat krankenversicherte Personen profitieren von dieser Versicherung, da sie Bedarfsdeckend abgeschlossen werden kann.

Leistungsumfang und Bedingungen des Krankentagegelds

Das Krankentagegeld wird in der Regel ab dem ersten, vierzehnten oder einundzwanzigsten Krankheitstag ausgezahlt – abhängig vom gewählten Tarif. Die Höhe des Tagegelds ist frei wählbar, darf jedoch das Nettoeinkommen nicht übersteigen. Die Auszahlung erfolgt solange, wie die Arbeitsunfähigkeit ärztlich bestätigt wird.

  • Keine Einschränkung auf bestimmte Krankheitsbilder
  • Auszahlung erfolgt unabhängig von der Ursache der Arbeitsunfähigkeit
  • Beendigungsregelungen meist bei Berufsunfähigkeit oder Erreichen des Rentenalters

Was ist der Unterschied zum Krankengeld der gesetzlichen Krankenkasse?

Das Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung wird lediglich bis zu 72 Wochen und in Höhe von rund 70 % des Bruttoeinkommens (maximal jedoch 90 % des Nettoverdienstes) gezahlt. Privat Krankenversicherte erhalten grundsätzlich kein gesetzliches Krankengeld, weshalb das private Krankentagegeld hier einen essentiellen Lückenschluss darstellt.

  • Gesetzliches Krankengeld ist auf bestimmte Höchstbeträge und Zeiträume limitiert
  • Krankentagegeld kann individuell vereinbart werden
  • Selbstständige und Freiberufler können mit Krankentagegeld ihre Einnahmeausfälle gezielt absichern

Wie funktioniert die Beantragung und Auszahlung von Krankentagegeld?

Im Leistungsfall müssen Versicherte die Arbeitsunfähigkeit durch ein ärztliches Attest nachweisen. Die Meldung erfolgt schriftlich beim Versicherer, der nach Prüfung die vereinbarte Tagespauschale überweist. Die Länge und Höhe der Auszahlung ergeben sich aus Vertrag und Dauer der Arbeitsunfähigkeit.

  • Unverzügliche Meldung der Arbeitsunfähigkeit empfohlen
  • Regelmäßige ärztliche Bestätigungen sind verpflichtend
  • Vertragsbedingungen unterscheiden sich je nach Anbieter und Tarif

Nutzen, Risiken und Einschränkungen von Krankentagegeld

Mögliche Vorteile:

  • Finanzieller Ausgleich bei Verdienstausfall während längerer Erkrankungen
  • Individuelle Anpassung an eigene Lebenssituation und Absicherungsbedarf
  • Meist schnelle und unkomplizierte Auszahlung nach Einreichung der Unterlagen

Bekannte Risiken und Einschränkungen:

  • Gesundheitsprüfung vor Vertragsabschluss üblich
  • Leistungsausschlüsse oder Wartezeiten bei bestimmten Vorerkrankungen möglich
  • Kündigung oder Anpassung durch den Versicherer bei Änderungen der beruflichen Situation
  • Leistungen sind oft auf das Ende der Erwerbstätigkeit oder das Rentenalter begrenzt
Weitere Begriffsdefinitionen