Eigenleistung

Eigenleistung bezeichnet Arbeiten, die von einer Privatperson selbst ausgeführt werden und nicht von einem externen Dienstleister übernommen werden. Im Bereich von Versicherungen und Bauvorhaben wird unter Eigenleistung insbesondere die selbstständige Erbringung von handwerklichen Tätigkeiten verstanden, beispielsweise beim Hausbau oder bei Renovierungen. Die Eigenleistung ist damit ein wichtiger Begriff, wenn es um die Kostenschätzung, Planung und die Bewertung durch Versicherungen geht.

Wie wird Eigenleistung definiert?

Im Zusammenhang mit Bau- und Versicherungsprojekten versteht man unter Eigenleistung alle Arbeiten, die ohne Inanspruchnahme gewerblicher Betriebe oder bezahlter Dritter durchgeführt werden. Dazu zählen handwerkliche, organisatorische oder gestalterische Tätigkeiten, die zum Beispiel beim Hausbau, bei Sanierungen oder bei Gartenarbeiten aus eigener Kraft erfolgen.

Zu beachten ist, dass Materialkosten, die trotz Eigenleistung anfallen, nicht unter den Begriff der Eigenleistung fallen. Nur die Arbeitskraft selbst wird berücksichtigt.

Eigenleistung und Versicherungen

Die Thematik der Eigenleistung spielt bei verschiedenen Versicherungen, insbesondere bei Bauversicherungen und Hausratversicherungen, eine Rolle. Versicherungen möchten wissen, ob und in welchem Umfang bei Baumaßnahmen Eigenleistungen erbracht werden, um Risiken einzuschätzen und Versicherungssummen korrekt zu kalkulieren.

  • Informationen über Eigenleistungen können zur Ermittlung des Versicherungswerts erforderlich sein.
  • Im Schadensfall kann es notwendig sein, Eigenleistungen nachzuweisen, um Ersatzleistungen korrekt zu berechnen.
  • Nicht gemeldete Eigenleistungen können zu Deckungslücken führen, wenn sie im Versicherungsvertrag nicht berücksichtigt wurden.

Abgrenzung zu Fremdleistungen

Im Unterschied zur Eigenleistung stehen Fremdleistungen, also Arbeiten, die von externen Dienstleistern oder Handwerksbetrieben erbracht werden. Hierbei werden in der Regel Rechnungen ausgestellt, die zur Kostenkalkulation und als Nachweis für die Versicherung genutzt werden können.

Eigenleistungen sind in den meisten Fällen durch Eigeninitiative geprägt und oft mit persönlichem Engagement und Zeitaufwand verbunden. Bei Fremdleistungen ist die Gewährleistung und Qualitätssicherung häufig durch den Auftragnehmer geregelt.

Nutzen und Risiken von Eigenleistung

Eigenleistung bietet zahlreiche Vorteile, aber auch Dinge, die zu beachten sind. Im Folgenden werden die wichtigsten Nutzen und Risiken sachlich aufgeführt:

  • Nutzen:
    • Reduzierung der Gesamtkosten bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen
    • Großer Gestaltungsspielraum bei der Umsetzung eigener Vorstellungen
    • Möglichkeit, eigene Fähigkeiten einzubringen und zu erweitern
    • Stärkung der Identifikation mit dem eigenen Projekt
  • Risiken und Einschränkungen:
    • Eventuelle Minderung von Gewährleistungsansprüchen bei Schäden
    • Versicherungen erkennen Eigenleistungen teilweise nur begrenzt als Wertsteigerung an
    • Gefahr von Baufehlern durch mangelnde Fachkenntnis
    • Verletzungsrisiken und Haftungsfragen bei nicht fachgerechter Ausführung
    • Erhöhtes Koordinations- und Zeitaufwand für die Ausführenden

Praktische Hinweise zur Dokumentation

Für eine sachgerechte Bewertung der Eigenleistung gegenüber Versicherungen empfiehlt sich eine sorgfältige Dokumentation. Dazu zählen:

  • Aufzeichnung der ausgeführten Arbeiten mit Datum und Umfang
  • Fotodokumentation einzelner Arbeitsschritte
  • Erfassung etwaiger unterstützender Materialkosten
  • Aufbewahrung von Skizzen, Plänen oder Genehmigungen
  • Gegebenenfalls Einbindung von Zeugen oder Bestätigungen Dritter

Die gewissenhafte Dokumentation erleichtert die Anerkennung der Eigenleistung im Schadensfall durch die Versicherung und kann unangenehme Nachfragen vermeiden.

Weitere Begriffsdefinitionen